Arbeitskreis Psychotraumatologie und Katathym Imaginative Psychotraumatherapie

Leitung: Dipl.-Psych. Beate Steiner · Hügelstraße 41 · 64283 Darmstadt

Tel: +49 (6151) 2 55 98 · E-Mail: info(a)kipt.eu


Imaginationen und Inhalte der KIPT

Die theoretischen und praktischen Inhalte der Weiterbildung in KIPT beinhalten eine Einführung in die Geschichte der Psycho­trauma­tologie, in Struktur, Verlauf und Behandlungsmöglichkeiten seelischer Verletzungen und ihrer Folgen; Verlaufsmodell psychischer Traumatisierung, Komponenten der Traumareaktion, Psychodynamik der Traumabewältigung, Syndrome der allgemeinen und speziellen Psychotraumatologie, Allgemeine Psychotraumatherapie. Darüber hinaus Aspekte zu

 

Beziehungsherstellung und Stabilisierung

Sie geschieht durch das Entwickeln und Festigen eines tragende Sicherheit vermittelnden Arbeitsbündnisses und entsprechender Rahmengestaltung:

 

Durch ressourcen-orientierte Imagination, mit Motiven zur narzisstischen Restitution wird ein Basismotiv erarbeitet

  • in der diagnostischen Phase Arbeit mit dem Blumenmotiv, zur Stabilisierung mit dem modifizierten Blumenmotiv.
  • Als weiteres stabilisierendes Motiv wird in einer Landschaft, die gefällt, der sichere, geschützte Ort initial bald möglichst eingeführt.
  • An diesem Ort werden dann Vorstellungen/Phantasien von inneren hilfreichen Gestalten/Begleitern entwickelt und immer wieder Kontakt zu ihnen hergestellt.

Die Entfaltung imaginativer Fähigkeiten und Möglichkeiten der Symbolisierung steht im Vordergrund, um ein Entwickeln der Selbsthilfekräfte zu ermöglichen.

  • Das Arbeiten mit dem Tresor-Motiv wird vermittelt, um Patient*innen mittels der Imagination vor intrusives Material zu schützen.

Arbeit mit dem inneren Kind

Wir differenzieren das Konzept des "inneren Kindes" in unserer therapeutischen Arbeit:

  1. Als "ideale" Selbstrepräsentanz
  2. als mehr "empirische" Selbstrepräsentanz - das "innere Kind"
  3. das "traumatisierte innere Kind" mit seinen historischen Beziehungen und Phantasien darüber.

Diese deutlich voneinander zu trennenden Zustände werden in der Imagination nacheinander entwickelt.

„Befreiung“. © Veronika Oepen-Duré

Phase der imaginativen Auseinandersetzung mit dem traumatischen Geschehen

Ist die Patient*in ausreichend stabil und willigt sie ein, leiten wir vorsichtig eine imaginative Begegnung mit dem "traumatisierten inneren Kind" ein. Dies ermöglicht, die historischen Erfahrungen und Erlebnisse und die Phantasien darüber imaginativ in Szene zu setzen und hier und heute im Als-Ob der Phantasie neue Lösungsmöglichkeiten zu finden.

 

Täterkonfrontation

Mit der Technik des Unschädlichmachens können die weitreichenden traumabedingten Aggressionskonflikte, die i. d. R. mit einer ausgeprägten Tendenz zur Selbstschädigung einhergehen, bearbeitet werden. So kann der Zwang, die reaktive Wut gegen die eigene Person zu wenden, aufgelöst und die unbewusste Identifizierung mit dem Aggressor erkannt und neue Lösungswege gesucht werden. Die innere Amalgamierung von Selbst und Täter kann allmählich aufgehoben werden.

 

Arbeit mit den Traumaintrojekten

Traumatische Subjekt-Objekt-Erfahrungen verewigen sich im Über-Ich. Von dort greifen sie das Ich/Selbst der Patient*in an. In der Imagination kann das maligne Introjekt und seine destruktive Mechanismen aufgespürt, erkannt, handhabbar und veränderbar gemacht werden. So kann es allmählich aus dem psychischen Organismus "ausgeschieden" werden.

„Mein innerer Richter“.
© Veronika Oepen-Duré

Phase des Durcharbeitens

Die Arbeit mit dem inneren Kind, mit Täterrepräsentanzen und Über-Ich-Introjekten wird fortgesetzt, damit eine vertiefte Auseinandersetzung mit der affektiven Dimension der eigenen Kindheit stattfinden kann. Partielles Durchleben und Durchleiden auch mittels Imagination ermöglicht, unbewusste infantile Bedürftigkeiten und Fixierungen aufzuheben und Konflikte durchzuarbeiten.

 

Abschlussphase der ambulanten Arbeit

Ziel: Eigene Wünsche und Bedürfnisse besser identifizieren zu können; angemessene Mittel und Wege zu finden, wie diese auf angemessene Weise befriedigt werden können.

Auch imaginativ werden weiterhin solche Prozesse unterstützt, die helfen, mehr mit sich selbst identisch zu sein und eine Hinwendung zu Kreativität und konkreter Lebensplanung zu unterstützen.

 

Trauerarbeit

Sie geschieht nicht nur in der Abschlussphase, sondern begleitet den gesamten thera­peutischen Prozess. Sie wird aber in der Phase der Trennung von der Psychotherapeut*in zwangsläufig mehr Raum einnehmen.

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Ausbildungscurriculum KIPT
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Zeitlicher Umfang

Die psychotherapeutische Zusatzqualifikation umfasst 100 Unterrichtseinheiten. Davon entfallen:

  • 60 Stunden auf Theorie und Technik,
  • 40 Stunden auf Erprobung des eigenen Psychotherapeutenverhaltens und auf Selbsterfahrung.

Die themenzentrierte Selbsterfahrung erfolgt im Dreiersetting der kleinen Ausbildungsgruppen ( max. 12 Teilnehmer*innen Es werden die einzelnen Schritte der Stabilisierung, Trauma­bearbeitung und Integration des Traumas erlernt und reflektiert.

Die Ausbildung erfolgt an 6 Wochenenden (jeweils samstags und sonntags mit je 16,5 Unter­richts­einheiten).

 


Kosten

2400 € Kursgebühr, inkl. Pausenverpflegung (ohne Mittagessen), Zertifizierungsgebühren und Arbeitsunterlagen (Rechnungstellung je Seminar).

Bei Abmeldung bis vier Wochen vor Seminarbeginn wird eine Bearbeitungsgebühr von 30,00 € fällig.
 Auch bei kurzfristiger Absage zu einzelnen Seminarblöcken ist die Seminar­gebühr zu zahlen.

 


Abschluss

Die Fortbildung wird von der hessischen Psychotherapeutenkammer, äquivalent der Ärztekammer, zertifiziert. Das Zertifikat bestätigt die erfolgreiche Teilnahme sowie die Inhalte der Weiterbildung.

 

Wenn Sie den Titel KIPT-Therapeut*in erwerben möchten, müssten Sie neben der Supervision eine Abschlussarbeit schreiben. Sie würden dann auch auf unserer Website als KIPT-Therapeut*in ausgewiesen.

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Checkliste Falldokumentation Curriculum KIPT
Checkliste Falldokumentation Curriculum
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